Barrieren bestehen dabei übrigens nicht nur für Menschen, die einen Rollstuhl nutzen, sondern auch und in anderer Form beispielsweise für sehbehinderte oder taube Menschen. Gerade weil es an der nötigen Expertise für die verschiedenen Formen der Barrierefreiheit in Politik, Verwaltung und auch Bauplanung und -ausführung noch fehlt, sollten Menschen mit Behinderungen in ihrer Vielfalt beteiligt werden. Mit der Veranstaltungsreihe der Regionalkonferenzen hoffen wir, den Austausch zu stärken und die Wissensvermittlung sicherzustellen.“
Christoph Meyn, Präsident der Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern sagt:
„Welterbestätten stehen sinnbildlich für die kulturelle Vielfalt und das architektonische Erbe der Menschheit. Diese Orte für alle Menschen erlebbar zu machen, ist nicht nur eine Frage der baulichen Gestaltung, sondern auch des gesellschaftlichen Miteinanders. Barrierefreiheit ist dabei der Schlüssel zu Teilhabe und Zugang – unabhängig von individuellen Fähigkeiten oder Einschränkungen. Unsere Aufgabe als Architektinnen und Architekten ist es, sensibel und mit Respekt vor dem historischen Kontext Lösungen zu entwickeln, die niemanden ausschließen. Gemeinsam mit engagierten Bauherren und Fachplanern können wir dazu beitragen, dass Inklusion und Denkmalschutz Hand in Hand gehen.“
Bei der Regionalkonferenz wurden mit einem Impulsvortrag, der Präsentation gelungener Praxisbeispiele aus den Bereichen Welterbe, Weltkulturerbe und Weltnaturerbe und einem Podiumsgespräch interdisziplinäre und intelligente Planungsansätze veranschaulicht.
Bei den Best-Practice-Projekten stellte Andreas Tanschus, Direktor der Stiftung Deutsches Meeresmuseum, das Modernisierungsprojekt für den Standort MEERESMUSEUM vor. Von 2020 bis 2025 wurden die Ausstellungen und Aquarien zeitgemäß überarbeitet, um den Ansprüchen an Barrierefreiheit im gesamten Rundgang, an Energieeffizienz und Modernität gerecht zu werden. Der Entwurf des Stuttgarter Büros „Reichel Schlaier Architekten“ überzeugte im europaweit ausgelobten Architektenwettbewerb durch den sensiblen Umgang mit der historischen Bausubstanz und mit selbstbewusster neuer Architektur – einem Balanceakt zwischen Denkmalpflege im Welterbe und den Anforderungen an ein modernes Museum mit seiner über sieben Jahrzehnte gewachsenen Identität.
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