Der Präsident der Architektenkammer M-V Joachim Brenncke lobte die überaus gute Resonanz auf den Architektenworkshop: „Mit der Planerwerkstatt im Ostseebad Prerow haben wir bewiesen, dass die Gespräche vor Ort und auf Augenhöhe mit großem Interesse angenommen wurden. Dies ist ein erster und wichtiger Schritt für die bürgernahe kommunale Planungsentwicklung durch und mit den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde des Ostseebades Prerow“, resümierte der Kammerpräsident.
In dem zweitägigen Workshop setzten sich die Planer mit Fragen zur Ortsentwicklung und Infrastruktur des Ostseebades Prerow auseinander. Mit der Planerwerkstatt wurden wichtige Impulse bezüglich einer Leitbilddiskussion für Prerow gegeben, um zukünftig eventuell neue wirtschaftliche und baukulturelle Akzente setzen zu können.
Anhand von Skizzen und gezeichneten Plänen haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Werkstatt ihre Empfehlungen und Vorschläge dokumentiert und zu diesem Anlass an die Gemeindevertreter übergeben.
René Roloff, Bürgermeister der Gemeinde Ostseebad Prerow freute sich über die konzentrierte und fokussierte Arbeit der Planer: „Es gab viele interessante Anregungen, die wir als Gemeinde fortführen möchten.“
In vier Arbeitsgruppen erarbeiteten die Architekten aller Disziplinen Empfehlungen unter anderem zur Verringerung des Verkehrs innerhalb des Ortes beispielsweise durch zusätzliche Parkplätze am Ortseingang sowie die Entlastung des Verkehrs durch Elektrobusse und Fahrradstationen im Ort. In dem Zusammenhang wurde die Ausbildung eines verkehrsfreien bzw. verkehrsarmen Zentrumsbereiches vorgeschlagen. Um zusätzlich benötigten Wohnraum für die Bewohner von Prerow zu schaffen, könnten leerstehende Bauten im Ort saniert und brache Flächen für den Wohnungsbau reaktiviert werden. Ein weiteres wichtiges Thema der Präsentation war die Planung der Seebrücke und des zukünftigen Notseehafens. Um die Seebrücke zu einem interessanten Anziehungspunkt für die Gäste die Bewohnerinnen und Bewohner gleichermaßen zu machen, ist ihre Struktur und Gestaltung von besonderer Bedeutung. Empfohlen wurden verschiedene Attraktionen zum Verweilen für einen längeren Aufenthalt auf der Seebrücke einschließlich einer Lichtinstallation sowie die Ausbildung eines vorgelagerten Promenadenbereiches.
Der Schweriner Stadtplaner und Teilnehmer der Planerwerkstatt, Torsten Beims, betonte die Besonderheit des Ostseebades: „Prerow verfügt über eine ganz eigene Struktur, die einmalig ist im Küstenraum von Mecklenburg-Vorpommern. Dieser Ort besitzt einen beschaulichen Charme, der sich durch die Nähe zum Wald, zu den Wiesen und zum Wasser auszeichnet“, ergänzt Beims in seinem Vortrag. Um die historische Entwicklung des Ortes besser sichtbar und erlebbar für Gäste, aber auch für die nachfolgenden Generationen der Prerower zu machen, wurden Informationstafeln vor historisch bedeutsamen Bauwerken wie etwa die denkmalgeschützten Seemannshäuser im alten Ortskern empfohlen. In einem neuem „Darß-Museum“ könnte zudem die Geschichte der Seefahrt sowie der Bootsbau aufgezeigt werden.
Abschließend betonte Dr. Peter Hajny, Vizepräsident der Architektenkammer M-V und Mitorganisator der Planerwerkstatt: „Besonders wichtig für die zukünftige Entwicklung von Prerow ist, dass die Bürgerinnen und Bürger ihre Entscheidung gemeinsam treffen und diese mittragen, um sich mit den künftigen Planungen gut identifizieren können.“
Veranstaltet wurde die Planerwerkstatt von der Architektenkammer M-V, mit der Unterstützung des Ministeriums für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung M-V, der Gemeinde Ostseebad Prerow und dem Regionalen Planungsverband Vorpommern.