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Neubau Mensa und Speisenversorgung

Hansestadt Greifswald
Universitätsklinikum am Berthold-Beitz-Platz


Architektenwettbewerb
Registriernummer 16/2008

Auslober:
Universitätsklinikum Greifswald AÖR
Fleischmannstraße 8, 17475 Greifswald

1.Preis


MGF Architekten GmbH, Stuttgart

Verfasser: Josef Hämmerl
Fachberater: Jochen Schmelz; Paul Gampe und Partner GmbH, Esslingen

Das Konzept von Minimalismus und Konzentration auf das Wesentliche zieht sich schlüssig von Städtebau über die Architektur bis hin zur Fassadengestaltung durch alle Maßstabsebenen des Entwurfes.
Dabei ist das Thema der Einfachheit nicht Banalität oder Phantasielosigkeit, sondern Ausdruck einer klaren architektonischen Haltung. Die neue Mensa wird als eleganter, skulpturaler fein austarierter kubischer Monolith entworfen.
Weit auskragende stützenfreie Gebäudekuben schaffen in ihrer Überhöhung einen starken Maßstab und skulpturale Kraft. Zusätzlich werden gut nutzbare öffentliche Eingangsbereiche entwickelt.
Obwohl die Hauptzugänge vom Berthold-Beitz-Platz und vom Klinikum richtig und sinnvoll angeordnet sind, wird die daraus folgende weit zurückliegende Positionierung des „Mensamonoliths" vom Preisgericht im städtebaulichen Ansatz kritisiert.
Man wünschte sich einen stärkeren räumlichen Bezug und größere Nähe zum bestehenden Rondell.
Cafe und Restaurant liegen richtig, positiv werden die Bezüge zu vorgelagerten Terrassenfreibereichen gesehen.
Der überglaste hohe Foyerraum verbindet angenehm den Berthold-Beitz-Platz mit Klinikum im Inneren der Mensa als Durchgang. Der Aufgang in den Mensabereich ist gut und ausreichend dimensioniert. Die Anbindung von Cafe und Restaurant an die Anlieferung fehlt und müsste nachgebessert werden; die Anlieferzone ist im Freiflächenbereich nicht gelöst.
Der Küchenbereich ist knapp und damit wirtschaftlich organisiert. Alle Arbeitsräume haben gutes Tageslicht.
Es fehlt ein Aufzug zur Trennung Rein / Unrein. Ebenso ist die Anordnung der Tablettierung im Erdgeschoss ungünstig, sie sollte in das Untergeschoss unmittelbar zum AWT-Bereich verlagert werden. Dies wäre ohne zusätzlichen Aufwand leicht möglich innerhalb der Konzeption.
Der Mensaraum im Obergeschoss ist in seiner Überhöhe räumlich und funktional überzeugend. Tageslicht von allen Seiten und über die Innenhöfe und Glasoberlichter schafft eine gute Raumatmosphäre. Die Publikumsströme werden vom Nutzer als gut organisiert positiv erwähnt.
Die Fassade schafft in ihren weich geschwungenen, beweglichen Metallelementen einen anspruchsvollen Kontrast zum minimalistischen kubischen Rohbau, sie muss im Detail weiter nachgewiesen werden. Die Arbeit ist äußerst wirtschaftlich im Vergleich der Wettbewerbslösungen. Insgesamt ist sie ein eigenständiger Beitrag zur Lösung der gestellten Aufgabe.

 

2. Preis

Hascher + Jehle Planungsgesellschaft mbH, Berlin

Verfasser: Prof. Rainer Hascher + Prof. Sebastian Jehle
Mitwirkende: Hendrik Huckstorf Beate Boenick (freie Mitarbeiterin)
Fachberater:
Rentscher und Riedesser Ing.-Gesellschaft mbH für Technik im Bau: Jürgen Trautwein, Berlin
Rainer Schneidewendt, Freies Planungsbüro für Großküchenplanung, Ostfildern

Mit der ypsilonartigen Grundrissform wird die Grundstückssituation optimal genutzt. Zugleich werden städtebaulich eindeutige Räume gebildet. Dies gilt sowohl für die Öffnung zum Berthold-Beitz-Platz als auch zum Vorplatz und Haupteingang des Klinikums. Durch Form des Gebäudes und die Nutzungsaufteilung werden die beiden Plätze miteinander verbunden. Durch die zusätzliche Wasserfläche wird die Aufenthaltsqualität der Mensaterrasse erhöht, die Wirkung der Baumachse verstärkt. Als Nachteil erweist sich, dass vom Klinikum kein direkter Zugang zur Mensa angeboten wird.
Der Entwurf bietet für den Ablauf - Foyer / Speiseausgabe / Geschirrrückgabe eine gute Lösung. Die Anordnung der Cafeteria schafft über die vorgelagerte Terrasse in Verbindung mit dem Vordach einen sehr guten Übergang zum Berthold-Beitz-Platz. Die Anordnung von Restaurant und Konferenzraum ermöglicht zusammen mit dem Speisesaal zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten.
Der Vorschlag für die Anlieferung im Erdgeschoss ist besonders unkompliziert, jedoch muss mit Beeinträchtigung der Nachbarschaft gerechnet werden. Die schlichte aber auch großzügige Architektur rückt die Funktionalität deutlich in den Vordergrund. Sie drückt sich gleichzeitig in sehr wirtschaftlichen Kennziffern in Bezug auf die Flächennutzung aus. Zu erwarten sind geringe Bewirtschaftungskosten durch ein optimiertes Belüftungs- und Energiekonzept.
Die Arbeit zeichnet sich durch eine gelungene Funktionalität im Küchenbereich aus. Es fehlt jedoch ein aus hygienischen Gründen notwendiger weiterer Aufzug. Lediglich zur Unterhaltung der Holzlamellen werden wegen der zu erwartenden Kosten Bedenken angemeldet.
Insgesamt zeichnet sich der Entwurf durch Originalität, die gute Funktionalität und interessante städtebauliche Lösung aus.

 

3. Preis

petersen pörksen partner
architekten + stadtplaner bda
, Lübeck
mit Kolb Planungsgesellschaft, Küchenplanung, Lübeck

Verfasser: Markus Kaupert
Mitwirkende: Karen Krömeke, Kathrin Kruse-Jacobsen, Claudia Schallert
Fachberater: Landschaftsarchitekt Sven Adresen, Lübeck
KMG Ingenieurgesellschaft mbH Berlin

Eine klare und eindeutige Gebäudegeometrie überzeugt bei differenzierter Ablesbarkeit der Inhalte als dominierendes Gestaltungs- und Ordnungsmittel. Der kontrastierende Materialeinsatz an durchsehbaren und geschlossenen Fassadenflächen unterstützt diese formale Absicht wirkungsvoll. So erscheint es als logische Folge, dem geschlossen auftretenden Küchenteil eine gläserne Halle für den Speisesaal an der räumlich aktiven Seite vorzulagern. Die stadträumliche Einordnung und die Gebäudegeometrie reagieren auf selbstbewusste Weise gegenüber der Formvielfalt in der Umgebung. Die zunächst stringent erscheinende Gebäudeform entwickelt einen neuen Außenraum in Form einer Querachse zur bestehenden Hauptverbindung zur Altstadt. Besondere Erwähnung verdienen die so entstehende starke Verbindung vom Berthold-Beitz-Platz zum Haupteingang des Klinikums, die nicht nur günstige Zugangswege, sondern eine Bereicherung des städtebaulichen Zusammenhangs ergibt, als auch das Heranrücken des Gebäudes bis an den Platz mit der raumgreifenden Anordnung der Terrassen auf demselben, die das Motiv des Rondells auf interessante Weise bricht und somit aufwertet. Der ostseitig angeordnete Kolonnadengang vermittelt auf angenehme Weise zwischen Innen- und Außenraum und relativiert so die etwas gleichförmig erscheinende Längsfront, in welcher der funktionell günstig gelegene Haupteingang keine gestalterisch überzeugende Verortung findet, ja, von außen in seiner Lage beliebig erscheint. Das gilt auch für die Zugänglichkeit der ansonsten recht gut eingeordneten Cafeteria und des Restaurants. Die innere Wegführung der Benutzer ist sinnvoll und konfliktfrei geordnet, auch im Blick auf die Kontaktzonen zwischen Produktion, Ausgabe und Rückgabe. Die Küchenanlage ist in Erd- und Untergeschoss geordnet, wobei es von großem Vorteil ist, dass Anlieferung, Lager, Produktion und Speisesaal auf einer Ebene entwickelt werden und lediglich die Patientenversorgungsstation im Kellergeschoss Platz findet, denn dort schließt das ohnehin unterirdisch gelegene Transportsystem an. Allerdings scheint die erforderliche Tagesbelichtung der Produktionsbereiche noch Mängel aufzuweisen, ebenso wie die offene Anlieferung die Nachbarschaft beeinträchtigen dürfte. Der infolge des Grundkonzeptes relativ lange Speisesaal wird mittels Treppen und Kioske angenehm unterteilt, wobei die nach außen demonstrierte Transparenz im Inneren nur bedingt erlebbar ist. Die Galerie im Obergeschoss wird als Bereicherung des Raumgefüges bewertet. Dass man von dieser nicht nur in den Speisesaal, sondern auch auf einen auf dem Dach des Küchentraktes anzulegenden Kräutergarten blicken kann, ist eine begrüßenswerte Einzelheit, die auch von ökologischem Vorteil ist, ebenso wie die Nutzung der höher gelegenen Dachfläche zur Energiegewinnung in Verbindung mit dem Konzept der natürlichen Lüftung und des Wärmemanagements. An der technisch-konstruktiven Realisierbarkeit gibt es keinen Zweifel.

 

4. Rang, Anerkennung

wahrer barkowsky architekten, Köln
Verfasser: Jens Barkowsky, Kerstin Wahrer
Mitwirkende: Heike Plagmann, Landschaftsarchitekt
Fachberater: Küchenprojekt: S&F-Consulting GmbH Ulrich Fladung, Lippstadt

club L 94 LandschaftsArchitekten, Köln
Verfasser: Burkhard Wegener

Eine klare und eindeutige Gebäudegeometrie überzeugt bei differenzierter Ablesbarkeit der Inhalte als dominierendes Gestaltungs- und Ordnungsmittel. Der kontrastierende Materialeinsatz an durchsehbaren und geschlossenen Fassadenflächen unterstützt diese formale Absicht wirkungsvoll. So erscheint es als logische Folge, dem geschlossen auftretenden Küchenteil eine gläserne Halle für den Speisesaal an der räumlich aktiven Seite vorzulagern. Die stadträumliche Einordnung und die Gebäudegeometrie reagieren auf selbstbewusste Weise gegenüber der Formvielfalt in der Umgebung. Die zunächst stringent erscheinende Gebäudeform entwickelt einen neuen Außenraum in Form einer Querachse zur bestehenden Hauptverbindung zur Altstadt. Besondere Erwähnung verdienen die so entstehende starke Verbindung vom Berthold-Beitz-Platz zum Haupteingang des Klinikums, die nicht nur günstige Zugangswege, sondern eine Bereicherung des städtebaulichen Zusammenhangs ergibt, als auch das Heranrücken des Gebäudes bis an den Platz mit der raumgreifenden Anordnung der Terrassen auf demselben, die das Motiv des Rondells auf interessante Weise bricht und somit aufwertet. Der ostseitig angeordnete Kolonnadengang vermittelt auf angenehme Weise zwischen Innen- und Außenraum und relativiert so die etwas gleichförmig erscheinende Längsfront, in welcher der funktionell günstig gelegene Haupteingang keine gestalterisch überzeugende Verortung findet, ja, von außen in seiner Lage beliebig erscheint. Das gilt auch für die Zugänglichkeit der ansonsten recht gut eingeordneten Cafeteria und des Restaurants. Die innere Wegführung der Benutzer ist sinnvoll und konfliktfrei geordnet, auch im Blick auf die Kontaktzonen zwischen Produktion, Ausgabe und Rückgabe. Die Küchenanlage ist in Erd- und Untergeschoss geordnet, wobei es von großem Vorteil ist, dass Anlieferung, Lager, Produktion und Speisesaal auf einer Ebene entwickelt werden und lediglich die Patientenversorgungsstation im Kellergeschoss Platz findet, denn dort schließt das ohnehin unterirdisch gelegene Transportsystem an. Allerdings scheint die erforderliche Tagesbelichtung der Produktionsbereiche noch Mängel aufzuweisen, ebenso wie die offene Anlieferung die Nachbarschaft beeinträchtigen dürfte. Der infolge des Grundkonzeptes relativ lange Speisesaal wird mittels Treppen und Kioske angenehm unterteilt, wobei die nach außen demonstrierte Transparenz im Inneren nur bedingt erlebbar ist. Die Galerie im Obergeschoss wird als Bereicherung des Raumgefüges bewertet. Dass man von dieser nicht nur in den Speisesaal, sondern auch auf einen auf dem Dach des Küchentraktes anzulegenden Kräutergarten blicken kann, ist eine begrüßenswerte Einzelheit, die auch von ökologischem Vorteil ist, ebenso wie die Nutzung der höher gelegenen Dachfläche zur Energiegewinnung in Verbindung mit dem Konzept der natürlichen Lüftung und des Wärmemanagements. An der technisch-konstruktiven Realisierbarkeit gibt es keinen Zweifel.

 

5. Rang, Anerkennung

Architekten Prof. Klaus Sill, Hamburg
Verfasser: Prof. Klaus Sill
Mitwirkende: Lorenz Tettenborn, Eduardo.Paniagua, Andrea Fuchs
Fachberater:
Küchenplanung: NieringSeifert, Hamburg
Arbos Landschaftsarchitekten, Hamburg
Energieoptimierung: Kaplus-Ingenieurbüro Vollert, Eckernförde
Tragwerksplanung: Assman Planen+Bauen, Hamburg
Haustechnik: Ridder, Meyn, Nuckel, Norderstedt

Die Entwurfsidee verbindet 3 von Nord nach Süd verlaufende Baukörper. Der Zugang erfolgt ausschließlich über den Berthold-Beitz-Platz. Hier nimmt der Entwurf die Radien des Berthold-Beitz-Platzes in vorbildlicher Weise auf. Städtebaulich wird durch den Spiegelteich im Süden eine Verbindung zum Rückhaltebecken des Universitätsklinikums geschaffen. Die Außenfassade in teilweise gelochten Blechtafeln verbindet durch ihre Gelb-/Goldfärbung das Gebäude mit der Verklinkerung des Klinikums.
Der westliche Baukörper entwickelt Restaurant, Cafe und Produktion auf einer Ebene. Im Untergeschoss ist für die Tablettierung Tageslichteinfall vorgesehen. Die anschließenden Lager und Funktionsflächen sind inklusive der AWT Logistik optimal organisiert.
Der mittlere Baukörper ist zweigeschossig geplant und bietet mit der Nord- und Südgalerie eine freie Sicht über den Berthold-Beitz-Platz und den Vorplatz am Eingang des Universitätsklinikums.
In diesem Baukörper sind Teilbereiche jedoch mit einer Geschosshöhe von nur 3 m ausgewiesen (Free Flow), was als unzureichend angesehen wird.
Im Obergeschoss befinden sich die Technikzentrale und der separierte Personalbereich.
Der östliche Baukörper verläuft parallel zur Achse Berthold-Beitz-Platz - Eingang Universitätsklinikum, auf dem Dach befindet sich die Freiterrasse.
Besonders hervorzuheben ist die klare Trennung der Strukturen und der damit verbundene Funktionsfluss. Es fehlt ein Zugang aus Richtung Universitätsklinikum.
Der Bruttorauminhalt ist einer der geringsten aller Bieter.

 
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