Kulissenhaus für Theaterschneiderei

Das Schweriner Staatstheater musste sich lange Jahre mit einem Provisorium zufrieden geben: Auf dem „Umgang“ der Kammerbühne waren die Werkstätten der Schneiderei untergebracht und behinderten so eine adäquate Nutzung dieser Bühne. Die Idee einer Aufstockung des Kulissenhauses geht auf die Achtzigerjahre zurück und konnte jetzt umgesetzt werden. Damenschneiderei, Herrenschneiderei, Flächen für den Zuschnitt und Fundusräume wurden neu geschaffen; ein Treppenhaus und ein Aufzug mussten eingefügt werden. Dabei musste zügig gebaut werden, um den Theaterbetrieb zu schonen. Größere Umbauten erfolgten in den Theaterferien. Architekten und Tragwerksplaner arbeiteten kreativ zusammen, denn die Aufstockung konnte nicht einfach auf das Dach gesetzt werden. Neue Stahlstützen waren im Kulissenhaus aufzustellen, auf denen dann erst die Theaterschneiderei aufgebaut werden konnte. Sie musste leicht sein, es sollte auf die alten Pfahlgründungen zurückgegriffen werden. Auf ca. 10,20 m hohe Stahlstützen wurde ein Stahlrost gelegt, der eine Trapezprofil- Beton-Verbundplatte trägt. Diese bildete eine Art „Bodenplatte“ in der alten Dachebene. Darauf wurde eine Stahlskelett-Konstruktion gestellt, die mit leichten Wand- und Deckenkonstruktionen bekleidet wurde. Über die gesamte Konstruktion spannen über 24 m freitragende Metallschalen. Für Fußgänger fast nicht zu sehen, gibt es nun Arbeitsplätze mit Blick auf den Schweriner See.

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