Landschaftsgärtnerei

Das Internatsgebäude aus dem neunzehnten Jahrhundert wurde äußerlich so sensibel wieder hergerichtet, dass man auf den ersten Blick an ihm kaum eine wesentliche Veränderung seit seiner Bauzeit feststellen würde, wären nicht die neuen Feuertreppen an der einen und der flache Anbau auf der anderen Seite des Hauses. Das Lebenshilfswerk betreibt hier ein Hotel und der hölzerne Anbau nimmt ein neues Café auf, dessen Terrasse und Balkon einen wunderbaren Blick auf die Altstadt freigeben. Behinderte und nicht behinderte Angestellte arbeiten im Hotel und im Café gemeinsam und üben sich in Integration. Auch das etwas zurückgesetzte, neue Gebäude der Landschaftsgärtnerei wahrt seine Individualität. Es zeigt keine Anknüpfung an die örtliche Bautradition. Das Haus gibt sich selbstbewusst und zeitkonform. Dennoch ist es harmonisch in seine Umgebung eingebunden. Die wohl überlegte Lage des Baus auf dem Grundstück und die Proportion seiner Baumasse trägt dazu bei. Die Freiraumplanung bezieht sich sehr eng auf den Bau. Aber auch die Holzschindelfassade spielt dabei eine wesentliche Rolle. Sie korrespondiert mit dem alten Baumbestand und öffnet den kleinen davor gelegenen Platz zum rückwärtig gelegenen Tiefwarensee. In der Garage stehen die Fahrzeuge des Betriebs und im Obergeschoss ist eine Kantine in hellem Holz eingerichtet - mit einem Blick auf den See versteht sich. Nach einem Text von Olaf Bartels in DAB 06 03.

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