Amt für das Biosphärenreservat Schaalsee

Das Ausstellungs- und Bürogebäude für die Naturparkverwaltung steht auf einer ehemaligen Mülldeponie am Südrand des Schaalsees. Ein denkbar ungeeignetes Grundstück – so scheint es. Auf den zweiten Blick aber macht es Sinn, gerade für eine solche Institution ein von Menschen verwüstetes Stück Landschaft zu nutzen, ohne die noch intakte Natur erneut zu zerstören. Die Problematik des Baugrundes sollte außerdem ehrlich gezeigt und keine heile Bauernwelt am Schaalsee mit rotem Klinker, Reetdach und Sprossenfenster vorgespielt werden, es galt vielmehr, sich auch gestalterisch den technischen Anforderungen zu stellen. Der Baugrund ließ nur ein leichtes Bauwerk auf Bohrpfählen zu. Ganz zwangsläufig ergaben sich daraus die konstruktiven Vorgaben, die auch die formalen Prämissen sein sollten: Skelettbau, Stahl, Holz, das bewusste Absetzen des Baukörpers von der Erdoberfläche. Aus diesen topographischen, ökologischen, technischen, aber auch wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ergaben sich, ganz im Sinne der Moderne, auch die formalen Entscheidungen der Architekten. Das reichhaltig in der Fassade verwendete Lärchenholz unterstreicht dann dazuhin deutlich den Bezug zur Natur. So steht der Bau quasi in einem Spannungsfeld der heterogenen baulichen Realität seiner Umgebung am westlichen Eingangstor Mecklenburg- Vorpommerns, mit seiner weiten und reichhaltigen Kulturlandschaft. Nach einem erläuternden Text zum Landesbaupreis M-V 1998. Das Projekt wurde mit einer Belobigung ausgezeichnet.

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